Frauen in der IT sind keine Ausnahme mehr. Besonders nicht bei netgo. Unsere Kolleginnen sind fester Bestandteil unserer Teams – in ganz unterschiedlichen Bereichen. Ihre Karrierewege sind so unterschiedlich wie ihre Persönlichkeiten. Drei von ihnen geben uns einen Einblick in ihren individuellen Werdegang.
Zum Weltfrauentag haben wir drei Kolleginnen aus unterschiedlichen Bereichen bei netgo gefragt, wie sie die Karriere-Perspektiven in der IT für Frauen einschätzen: Anja Beckmann ist Senior Project Manager und hat schon als Kind einen IT-Club geleitet. Hannah Szinovatz hat den Bedarf für UX-UI-Design im B2B für sich entdeckt und Chantal Ewig wurde von ihrem technikbegeisterten Großvater inspiriert, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Die drei geben uns einen Einblick in ihren ganz persönlichen Weg in die IT.
Wie und warum hast du dich für deinen Karrierepfad entschieden und hat dein Geschlecht deine Erfahrungen beeinflusst?
Anja: Ich habe mich bereits als Kind für IT interessiert, einen Computerclub geleitet und mit meinem C64 programmiert. Ich bin in der DDR aufgewachsen und hatte damals nicht den Eindruck, dass IT und Technik nichts für Mädchen ist. Ich bin in meinem Berufsleben immer durch meine Vorgesetzten gefördert worden. Ich hatte nie den Eindruck, als Frau ausgebremst zu sein. Allerdings gab es vor 20 Jahren durchaus noch Kommentare über die tickende biologische Uhr und dass ich mit dem ersten Kind ja sowieso das Handtuch werfen würde. Das war damals in Ulm, und in der Firma war es für Frauen nicht üblich, mit Kind weiterzuarbeiten – da war ich die Erste.
Hannah: Ich habe UX-Design studiert und bin nach einer Agenturlaufbahn über Umwege zur Software gekommen. Die vielen neuen Herausforderungen, die komplexen Softwareprojekte und der Bedarf für UX-UI haben mich begeistert und ich wollte nicht mehr weg. Im B2B gibt es noch so viel zu erreichen! Mein Geschlecht hat mich höchstens unterbewusst beeinflusst. Ich bin überzeugt, dass viele Frauen* oder weiblich gelesene Personen ein enormes Potenzial besitzen, das sie sich vielleicht nicht immer ausreichend zutrauen. In diesen Momenten ist es ein guter Tipp, in die Rolle des selbstbewusstesten Menschen zu schlüpfen, den man kennt und genau so zu handeln.
Chantal: Nach meiner Fachhochschulreife entschied ich mich für eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau. Nach 2,5 Jahren stellte ich jedoch fest, dass mich dieser Beruf nicht vollständig erfüllt. Bereits während meiner Tätigkeit als Kauffrau begann ich, manuelle Unternehmensprozesse zu optimieren. Gleichzeitig faszinierte mich die Arbeit des ERP-Dienstleisters. Die Technikaffinität meines Opas ermutigte mich zusätzlich, mich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen. Mein Geschlecht spielte bei der Wahl meines Berufsweges keine Rolle. Auch jetzt, nach drei Jahren IT-Ausbildung bei der netgo, bin ich fest davon überzeugt, dass mein Geschlecht keine Rolle spielt. Vielmehr sind es die Fähigkeiten, die ich mir aneigne, und das Engagement, das ich jeden Tag zeige, das mich auszeichnet.
Was sind die größten Herausforderungen und Ziele in deiner Karriere? Sind diese bei netgo anders als bei anderen Arbeitgebern?
Anja: Bei meinem letzten Arbeitgeber war ich Teamleiterin und auch mit einem Kind habe ich diesen Job weitergeführt. Mit dem zweiten Kind habe ich die Teamleitung aufgegeben und mache seit über 10 Jahren „nur noch“ Projektleitung in Teilzeit und im Homeoffice. Das ist für mich so passend und bei netgo erhalte ich trotzdem die volle Wertschätzung.
Hannah: Die größte Herausforderung ist für mich der Auf- und Ausbau dieses Bereichs. Und das ist auch gleichzeitig meine größte Chance. Als fachlicher Teamlead möchte ich anderen weiblichen/weiblich gelesenen Mitarbeitenden und Führungskräften Selbstvertrauen schenken und miterleben, wie sie die Karriereleiter hochklettern, aus der Elternzeit kommen oder als Quereinsteiger*innen dazustoßen. Mein Ziel ist es, dass sie einen festen Platz in relevanten Entscheidungsgremien einnehmen können. Netgo zeichnet sich als Arbeitgeber dadurch aus, flexibel und anpassungsfähig zu sein und den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht zu werden, sei es z. B. durch flexible Arbeitszeiten, hybride Arbeitsmodelle oder Remote-Arbeit, und vieles mehr. Ich schätze diese Möglichkeit sehr, meine Arbeitszeiten frei gestalten zu können.
Chantal: Die größte Herausforderung in meinem Leben ist es, mich selbst zu beweisen. Ich glaube fest daran, dass diese Herausforderung für jeden von uns existiert, unabhängig von unserem biologischen Geschlecht. Die IT-Branche ist aktuell noch sehr “männerlastig”, aber es geht im Grunde darum, meine Fähigkeiten zu zeigen und mein Potenzial auszuschöpfen - ganz gleich, ob ich männlich oder weiblich bin. In einer Branche, die sich ständig verändert, ist es wichtig, kontinuierlich an sich zu arbeiten und sein Bestes zu geben, um erfolgreich zu sein.
Wie kann die Arbeitswelt optimiert werden, um Frauen bessere Möglichkeiten und Chancen zu bieten? Was macht netgo hier gut?
Anja: Für Frauen sehe ich die größte Herausforderung in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Arbeitgeber kann hier durch Flexibilität, Homeoffice und Unterstützung bei der Kinderbetreuung helfen. netgo macht das sehr gut. Aber das allein reicht nicht – man braucht auch einen Partner, der viel unterstützt und seinen Teil beiträgt. Auch die Gesellschaft ist gefordert. Wenn die Kindergartenzeit vorbei ist, gehen die Probleme für Familien eigentlich erst los: Schul-Essen, Nachmittagsbetreuung, Hausaufgaben. Das war für mich der Grund, nach Ostdeutschland zurückzuziehen, so dass ich in einem anspruchsvollen Umfeld, das auch Dienstreisen beinhaltet, weiterhin berufstätig sein kann.
Hannah: Um Frauen und weiblich gelesenen Personen in der Arbeitswelt die gleichen Möglichkeiten zu bieten, braucht es das Commitment von “allen”. Unternehmen, Führungskräfte und Einzelpersonen müssen sich aktiv für Vielfalt einsetzen. Sie müssen Position beziehen, Chancen schaffen und junge Talente fördern. Die Arbeitswelt muss erkennen, dass durch Vielfalt eine verbesserte Innovationskraft, Kreativität und Effizienz entsteht.
Chantal: netgo engagiert sich bereits im Bereich Bildung mittels Partnerschaften mit Universitäten und Hochschulen. Zusätzlich könnten auch noch Technologiecamps und Wettbewerbe speziell für Mädchen organisiert oder unterstützt werden. Diese bieten eine praktische Erfahrung in Bereichen wie Programmierung, Robotik oder Webentwicklung und helfen dabei, das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten junger Frauen in der IT zu stärken.
Wer sind deine Vorbilder und wie haben sie dich in deiner Karriere inspiriert?
Anja: Beruflich hatte ich in meinem Arbeitsleben leider keine weiblichen Vorbilder. Angela Merkel hat mich allerdings inspiriert, dass man auch als Frau alles schaffen kann.
Hannah: Besonders inspirierend finde ich Tijen Onaran, eine Unternehmerin mit Migrationshintergrund und Befürworterin der Vielfalt.
Menschen, die mich in meiner beruflichen Laufbahn geformt haben, sind mein Vater, der sich mit frischem Abschluss und zwei kleinen Kindern im Alter von 25 Jahren selbstständig gemacht hat. Meine Mutter hat mich beeindruckt, weil sie sich kontinuierlich selbst neu erfunden hat. Und meine Schwester hat mir gezeigt, dass Kompetenz und ein ausgezeichneter Modegeschmack durchaus Hand in Hand gehen können. Coolere Superheld*innen kann ich mir kaum vorstellen.
Chantal: Ein großes Vorbild in meinem Leben ist mein Opa. Seine Leidenschaft für Technologie war schon immer spürbar. Er erkundet stets neue Technologien und will “mit der Zeit gehen”. Sein Motto ist: "Das Leben ist wie ein Computerprogramm - ständig gibt es Updates und neue Versionen." Diese Einstellung motiviert mich, immer weiter zu lernen und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Eine weitere inspirierende Persönlichkeit für mich ist Karo Kauer. Sie verkörpert eine wahre Powerfrau. Wie sie eine Firma aufgebaut hat, als Influencerin durchgestartet ist, parallel 2 Kinder großzieht und ein Haus baut, ist einfach unfassbar beeindruckend. Obwohl sie nicht in der IT-Branche tätig ist, zeigt sie mir, dass man wirklich alles erreichen kann, wenn man sich dafür engagiert und mit Leidenschaft dabei ist. Inspirierende Menschen wie mein Opa und Karo Kauer erinnern mich daran, dass es keine Grenzen gibt, wenn es um das Erreichen unserer Träume geht.