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    Warum Cybersicherheit für Verlage jetzt Priorität haben sollte

    Verlage werden häufig Ziel von Cyberattacken, weil sie eine problematische Kombination aus hoher Verwundbarkeit und großem Störungspotenzial bieten. Ihre geschäftskritischen digitalen Infrastrukturen sind oft unterfinanziert und basieren teilweise auf veralteten Legacy-Systemen, während gleichzeitig wertvolle Datenbestände wie Abonnentendaten, journalistische Quellen und interne Recherchen locken. 

    Lesedauer 13 Minuten

    Das Wichtigste in Kürze

    • Cyberangriffe treffen zunehmend Medienhäuser und Verlage – mit gravierenden Folgen.  
    • Fehlende Vorbereitung führt zu Produktionsausfällen, Vertrauensverlust und rechtlichen Problemen – und zu existenzbedrohenden Situationen. 
    • Was lange als „IT-Thema“ galt, ist längst zur Managementaufgabe geworden wer Cybersecurity strategisch verankert, gewinnt nicht nur Sicherheit, sondern auch Handlungsfähigkeit und Resilienz. 

    Inhaltsverzeichnis

    1. Cyberangriffe auf Verlage – die unterschätzte Gefahr 
    2. Die Folgen fehlender Priorisierung von Cybersicherheit 
    3. Cybersicherheit beginnt in der Chefetage – auch im Verlagswesen 
    4. Was können Verlage tun, um sich  besser auf Cyberangriffe vorzubereiten? 
    5. Fazit: Cybersicherheit priorisieren 

     

     1. Warum gerade Verlage im Fadenkreuz von Cyberkriminellen stehen

    Cyberkriminelle profitieren vom maximalen öffentlichen Echo ihrer Angriffe und können Verlage durch Betriebsunterbrechungen besonders effektiv unter Druck setzen, da diese auf tägliche Publikationszyklen angewiesen sind.  

    Zusätzlich machen politische Motivationen – von der Beeinflussung der öffentlichen Meinung bis zur Verhinderung kritischer Berichterstattung – Medienhäuser zu strategischen Zielen für staatliche Akteure und ideologisch motivierte Angreifer*innen.  

    Der wirtschaftliche Druck der Branche verstärkt diese Problematik, da Investitionen in Cybersecurity oft zugunsten operativer Kosten zurückgestellt werden, während die beschleunigte Digitalisierung neue Angriffsflächen ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen geschaffen hat. 

     

    Doch ein erfolgreicher Angriff kann: 

    • Veröffentlichungen und Auslieferungen von Produkten verhindern, 
    • sensible Abonnent*innen-Daten kompromittieren oder 
    • den Ruf eines Hauses nachhaltig beschädigen. 

    Das zeigt: Cybersecurity betrifft nicht nur Server und Firewalls – sie betrifft das Geschäftsmodell und die Glaubwürdigkeit einer ganzen Branche. 

    2. Cyberangriffe auf Verlage – die unterschätzte Gefahr

    Viele Verlage gehen noch immer von falschen Annahmen aus: z. B. „Wir sind zu klein“, „Unsere IT regelt das“ oder „Uns trifft das nicht“. Doch Studien und Erfahrungswerte zeigen ein anderes Bild: 

    • Ransomware-Angriffe treffen inzwischen gezielt kleine und mittelgroße Medienhäuser. 
    • Phishing-Mails werden so gut getarnt, dass auch geübte Mitarbeitende darauf hereinfallen. 
    • Lieferketten-Angriffe schleusen Schadsoftware über externe Dienstleister ein. 

    Die Folgen reichen von wochenlangen Ausfällen über Reputationsverluste bis hin zu massiven finanziellen Schäden. Hinzu kommt die NIS-2-Richtlinie, die klare Nachweise zu Governance, Risikomanagement und Meldepflichten verlangt. 

    3. Die Folgen fehlender Priorisierung von Cybersicherheit

    Noch immer gehen viele Verlage davon aus: „Uns wird es schon nicht treffen“. Doch die Realität sieht anders aus: Cyberkriminelle suchen nicht nach großen Namen, sondern nach leichten Zielen. 

    Mögliche Folgen: 

    • Redaktionsstillstand durch Ransomware 
    • Abwanderung von Abonnenten nach Datenlecks 
    • Vertrauensverlust bei Werbekunden 
    • Bußgelder und rechtliche Konsequenzen durch NIS-2 

    4. Cybersicherheit beginnt in der Chefetage – auch im Verlagswesen

    Technische Schutzmaßnahmen sind unverzichtbar – aber ohne Rückhalt auf Führungsebene bleiben sie Stückwerk. 

     
    Damit eine Sicherheitsstrategien wirklich greifen kann, braucht es: 

    • Klare Prioritäten: Cybersecurity als Bestandteil der Unternehmensstrategie. 
    • Verantwortung und Budget: Mittel für Technik, Organisation und Schulung müssen geplant sein. 
    • Sicherheitskultur: Führungskräfte müssen IT-Sicherheit vorleben und aktiv fördern. 
    • Verbindliche Notfallpläne: Nur wer Szenarien durchspielt, kann im Ernstfall handlungsfähig bleiben. 

     

    Kurz gesagt: Sicherheit ist kein rein operatives Thema – sie ist ein Führungsauftrag. 

    5. Was können Verlage tun, um sich besser auf Cyberangriffe vorzubereiten? 

    1. Risiken branchenspezifisch bewerten – Welche Systeme sind besonders kritisch (z. B. Redaktionssoftware, CMS, Paywall, Kundendaten)?
    2.  Zugänge absichern – Multi-Faktor-Authentifizierung, Zero-Trust-Ansätze und klare Rollenvergabe. 
    3. Krisenübungen etablieren – Redaktionen auf den Ernstfall vorbereiten und Abläufe trainieren. 
    4. Monitoring & Response ausbauen – Angriffe schneller erkennen und Gegenmaßnahmen automatisieren. 
    5. Mitarbeitende einbinden – Sicherheitstrainings für Redaktion, Vertrieb und Verwaltung. 

    Fazit: Cybersicherheit priorisieren 

    Cyberangriffe sind im Verlagswesen keine Randerscheinung mehr, sondern ein existenzielles Risiko. Wer Cybersecurity jetzt als Führungsaufgabe versteht und strategisch umsetzt, schützt nicht nur Daten und Systeme, sondern auch Markenreputation und Geschäftskontinuität.  

    Doch die Bedrohungslage ist dynamisch – die Ressourcen in Verlagen sind es nicht. Kaum ein Haus kann 24/7-Überwachung, branchenspezifisches Know-how und strategische Anpassungen allein stemmen. 

    Mit netgo und Schulz & Schulz haben Verlage deshalb ein starkes Partnerduo an ihrer Seite, das Technik und Strategie vereint – für Sicherheit, Stabilität und Zukunftsfähigkeit im digitalen Medienumfeld.  

    Wünschen Sie sich eine fundierte Einschätzung Ihrer aktuellen Sicherheitslage? 
    Unsere Expert*innen beraten Sie gerne. 

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