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    KI im Dokumentenmanagement: So funktioniert IDP in der Praxis

    Tag für Tag geht eine wahrliche Flut an Rechnungen, Verträgen, Bestellungen und E-Mails bei Unternehmen ein. Diese Informationen liegen meist in unterschiedlichen Formaten und Systemen vor, was die Verarbeitung mitunter stark erschwert, wertvolle Zeit kostet und zu Fehlern, Redundanzen oder sogar verpassten Fristen führen kann.  

    Intelligent Document Processing (IDP) setzt genau hier an: Mit künstlicher Intelligenz werden unstrukturierte Dokumente automatisch analysiert, verstanden und in nutzbare Daten verwandelt.  

    In diesem Blogartikel zeigen wir, wie IDP funktioniert und welchen Mehrwert KI-Dokumentenanalyse für Unternehmen bietet.

    Lesedauer 12 Minuten

    Das Wichtigste in Kürze: 
    • Intelligent Document Processing (IDP) nutzt KI-Technologien wie OCR, NLP und Machine Learning, um unstrukturierte Dokumente automatisch zu analysieren, zu klassifizieren und in strukturierte, verarbeitungsfähige Daten zu überführen.
    • Einsatzbereiche reichen von Rechnungs- und Vertragsmanagement über Personalakten bis hin zur Posteingangsverarbeitung – überall dort, wo Dokumentenprozesse automatisiert und optimiert werden sollen. 
    • IDP hilft Unternehmen u. a. bei der Effizienzsteigerung und Fehler- und Prozesskostenreduktion, außerdem lässt es sich herstellerunabhängig in bestehende DMS-, ECM- oder ERP-Systeme integrieren. 
     

     

    Inhaltsverzeichnis: 

    Was ist Intelligent Document Processing (IDP)?

    Intelligent Document Processing (IDP) bezeichnet den Einsatz künstlicher Intelligenz zur automatisierten Erfassung und Verarbeitung von Dokumenten und ergänzt moderne Dokumentenmanagement-Systeme um eine intelligente Analyseebene.  

    Dabei kombiniert IDP moderne Technologien wie:  

    • OCR (Texterkennung) 
    • NLP (Sprach- und Kontextverständnis)  
    • und Machine Learning (Mustererkennung) 

    Ziel ist es, unstrukturierte oder halbstrukturierte Inhalte, z. B. aus Rechnungen, Verträgen, Lieferscheinen, Bewerbungen, E-Mails oder Formularen, automatisch zu erkennen, zu verstehen und in strukturierte, verarbeitungsfähige Daten zu überführen.  

    Während klassische OCR-Lösungen lediglich Buchstaben und Zahlen erkennen, geht IDP deutlich weiter: Die KI analysiert Inhalte und Kontexte, erkennt beispielsweise, ob es sich um einen Rechnungsbetrag, eine Vertragslaufzeit oder einen Ansprechpartner handelt, und ordnet diese Informationen korrekt zu.  

    Intelligent Document Processing kann somit unübersichtliche Dokumentenfluten in klar strukturierte Datensätze verwandeln, die sich direkt in Geschäftsprozesse, DMS-, ECM- oder ERP-Systeme integrieren lassen. 


    IDP unter der Lupe – wie analysiert die KI Dokumente?

    Bevor Dokumente automatisiert verarbeitet werden können, durchlaufen sie mehrere intelligente Verarbeitungsschritte.  

    1. Erfassung und Vorverarbeitung: Scans, PDFs oder E-Mails werden vereinheitlicht, optimiert und unterschiedliche Dokumententypen automatisch voneinander getrennt.  
    2. Texterkennung (OCR): Mithilfe künstlicher Intelligenz werden Text, Tabellen, Logos oder sogar handschriftliche Einträge erkannt. 
    3. Klassifizierung: Das System identifiziert den Dokumenttyp, etwa Rechnung, Vertrag oder Lieferschein.  
    4. Detailanalyse über NLP-Modelle: Sie analysieren die Inhalte im Detail, extrahieren relevante Informationen wie Beträge, Kundennummern oder Vertragslaufzeiten und stellen den Kontext her. Machine Learning sorgt dafür, dass die Erkennungsgenauigkeit mit jedem verarbeiteten Dokument steigt.  
    5. Validierung und Übergabe: Die gewonnenen Daten werden mit bestehenden Informationen aus ERP-, DMS- oder CRM-Systemen abgeglichen und automatisch in nachgelagerte Workflows integriert.  

    So wird aus einem zuvor unstrukturierten Dokument ein strukturierter, digitaler Datensatz, der sich nahtlos in Geschäftsprozesse einfügt. 

     

    IDP im Einsatz wo bietet Intelligent Document Processing echten Mehrwert?

    Intelligent Document Processing (IDP) entfaltet seinen größten Mehrwert überall dort, wo Unternehmen täglich große Mengen an Dokumenten bearbeiten. Durch den gezielten Einsatz von KI werden Abläufe schneller, präziser und transparenter.  

    Typische Einsatzbereiche sind: 

    • Rechnungsverarbeitung: Automatische Erfassung eingehender Rechnungen, Zuordnung zu Vorgängen und Abteilungen sowie Freigabe über digitale Workflows. Die extrahierten Daten werden direkt an das Buchhaltungssystem übergeben und manuelle Eingaben entfallen. 
    • Vertragsmanagement: Die KI erkennt Laufzeiten, Fristen, Kündigungstermine und Ansprechpersonen. So lassen sich Verträge sicherer verwalten und Fristversäumnisse vermeiden. 
    • Personalmanagement: Bewerbungsunterlagen, Mitarbeitendendokumente und Zeugnisse werden automatisch erfasst, klassifiziert und im Dokumentenmanagement-System abgelegt – vollständig digital und revisionssicher. 
    • Posteingangsverarbeitung: Egal ob E-Mails, klassische Briefe oder Scans – IDP analysiert Inhalte, erkennt Themen und leitet Dokumente automatisch an die zuständige Abteilung weiter. 


    Was sind die wichtigsten Vorteile von Intelligent Document Processing?

    Der Einsatz von Intelligent Document Processing (IDP) bringt Unternehmen nicht nur technologische, sondern auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Durch die intelligente Automatisierung dokumentenbasierter Prozesse lassen sich Abläufe effizienter und skalierbarer gestalten.  

    Die wichtigsten Mehrwerte im Überblick: 

    • Zeitersparnis: Routineaufgaben wie das Erfassen, Prüfen oder Weiterleiten von Dokumenten werden automatisiert. Mitarbeitende gewinnen wertvolle Zeit für strategischere Tätigkeiten, die einen menschlichen Verstand erfordern. 
    • Fehlerminimierung: KI-gestützte Prozesse arbeiten präziser und reduzieren manuelle Eingriffe – z. B. Tippfehler oder falsche Zuordnungen gehören nunmehr der Vergangenheit an. 
    • Kostenreduktion: Effizientere Workflows und eine bessere Ressourcennutzung senken Prozesskosten nachhaltig. Gleichzeitig steigert die Automatisierung die Produktivität im gesamten Dokumentenmanagement. 
    • Skalierbarkeit: Auch bei wachsender Dokumentenmenge bleibt die Verarbeitungsgeschwindigkeit konstant. Neue Dokumenttypen oder Prozesse können flexibel integriert werden, ohne zusätzlichen Personalaufwand. 

    In diesem Sinne kann Intelligent Document Processing als Hebel für mehr Effizienz, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit in modernen Unternehmen erachtet werden – je nach Einsatzgebiet und Use Case. 

     

    Wie kann IDP in bestehende IT-Landschaften integriert werden?

    Damit Intelligent Document Processing (IDP) sein volles Potenzial entfalten kann, sollte die Lösung nahtlos in bestehende IT-Landschaften integriert werden. IDP ergänzt vorhandene Systeme (z. B. ECM-, ERP- oder DMS-Systeme), ohne diese zu ersetzen.  

    Die sorgfältige Vorbereitung und Planung sind dabei sehr wichtig: 

    • Datenqualität und Training der Modelle: Je sauberer und konsistenter die Datenbasis, desto präziser arbeitet die KI. 
    • Schnittstellenmanagement: Offene Standards wie API, REST oder Konnektoren sorgen dafür, dass IDP-Systeme reibungslos mit anderen Anwendungen kommunizieren können. 
    • Datenschutz und DSGVO-Konformität: Klare Zugriffskontrollen und sichere Datenverarbeitung sind unverzichtbar, um Compliance-Anforderungen zu erfüllen.  

    Tipp:  

    Ein bewährter Einstieg in die KI-Nutzung im Dokumentenmanagement sind Pilotprojekte. Sie ermöglichen es, Erkennungsraten zu testen, Schnittstellen zu optimieren und den Mehrwert von IDP in realen Prozessen messbar zu machen, bevor die Technologie unternehmensweit ausgerollt wird. 

     

    Intelligent Document Processing als Baustein der digitalen Transformation  

    Intelligent Document Processing (IDP) ermöglicht somit automatisierte und durchgängig digitale Geschäftsprozesse. Die Technologie kann Unternehmen zu mehr Effizienz, Transparenz und Geschwindigkeit verhelfen, da Dokumente nicht mehr manuell verarbeitet, sondern intelligent analysiert und in bestehende Systeme integriert werden.  

    IDP entwickelt sich zunehmend zu einer Standard-Erweiterung moderner ECM-Systeme – und damit zu einem wichtigen Baustein für die digitale Transformation von Unternehmen jeglicher Größe. 

    Klarer Vorteil: IDP-Technologien lassen sich optimal in vorhandene ECM-, DMS- oder ERP-Systeme integrieren – unabhängig davon, welches System bzw. welcher Hersteller im Einsatz sind.  

    Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie sich für modernes Dokumentenmanagement interessieren und eine herstellerunabhängige Beratung wünschen. 

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