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Microsoft stellt Authentifizierung auf LDAPs um – Was Sie darüber wissen sollten

Geschrieben von Jörg Fasselt | 15.6.20

Mit dem Update will Microsoft LDAPs als Standardeinstellung setzen und damit die LDAP-Signaturhärtung und LDAP-Kanalbindung aktivieren.

Dies setzt voraus, dass Ihre Systeme, die das LDAP Protokoll verwenden, ebenfalls für LDAPs vorbereitet sind. Andernfalls werden viele Systeme sich nicht an Ihrer Windows Domäne authentifizieren können.

Das für Ende 2019 geplante Update wurde von Microsoft zunächst auf die 2. Jahreshälfte 2020 verschoben und vor Kurzem auf „in absehbarer Zeit“ vertagt. Wir gehen davon aus, dass das Update früher oder später durch Microsoft freigegeben wird. Sie und Ihre IT-Umgebung sollten darauf vorbereitet sein, um nicht von den Auswirkungen des Updates überrascht zu werden.

Was ist LDAP?

LDAP ist die Abkürzung für „Lightweight Directory Access Protocol“ und beschreibt ein Netzwerkprotokoll, das zur Durchführung von Abfragen und Änderungen des Microsoft Active Directory auf Windows Domänencontrollern eingesetzt wird.“ Damit LDAP fehlerlos funktioniert, tauschen alle Systeme, die an der Abfrage beteiligt sind, auf Port 389 über eine ungesicherte Übertragung Daten aus.

LDAP birgt Sicherheitsrisiko

Schickt ein System oder eine Applikation automatisiert eine LDAP Abfrage oder wird einem Nutzer eine Anmeldeseite gezeigt, die er mit Usernamen und Passwort bedient, dann werden die Daten mittels LDAP-Abfrage unverschlüsselt an das Active Directory weitergegeben. Die Userkennung wird in der Folge überprüft. Wird der Netzwerkverkehr von einem Angreifer per Man-in-the-Middle-Angriff mitgeschnitten, dann können Passwörter von allen Nutzern, die am Netzwerkverkehr beteiligt sind, ausgelesen werden. Der Angreifer könnte sogar die Abfragen zwischen Active Directory und Applikation nach seinen Wünschen modifizieren. Dadurch kann der Angreifer auf das System Zugriff erhalten.

LDAPS soll zum Standard werden

Das unsichere LDAP-Protokoll wird durch LDAPS abgelöst. LDAPS ist die Abkürzung für „Lightweight Directory Access Protocol over Secure Sockets Layer (SSL)“. Die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger findet Dank SSL/TLS verschlüsselt statt. Zusätzlich kann eine zertifikatsbasierende Authentifizierung der Kommunikationspartner stattfinden.

Welche Systeme sind betroffen?

Es sind alle Systeme und Applikationen durch das Update betroffen, die LDAP-Anfragen an das Active Directory einer Windows Domäne stellen. Dazu zählen u.a. folgende Systeme:

Unsere Empfehlung

Wir empfehlen, gemäß Microsoft Security Advisory ADV190023, Ihre und Anwendungen, die das unsichere LDAP nutzen, zu identifizieren und auf LDAPS umzustellen. Die Verfügbarkeit von Updates, die die Umstellung der entsprechenden Applikationen Systeme auf LDAPS ggf. erst ermöglichen, sollte geprüft und die Implementierung der Updates entsprechend eingeplant werden.

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema haben oder Unterstützung bei der Umsetzung benötigen, sprechen Sie uns an. Wir unterstützen Sie gern.